Energie- und Strom Renaissance
Bis 2040 über 600 000 Arbeitsplätze durch grüne Industrialisierung
Voller Zuversicht und Elan sprach Präsident Hage Geingob bei der diesjährigen „Africa Energy Week" über Namibias Potenzial, eine Schlüsselrolle in der künftigen Strom- und Energieindustrie einzunehmen. Der namibische Energieminister sah es jedoch mit anderen Augen.
Von Brigitte Weidlich
Kapstadt/Windhoek
Präsident Hage Geingob sieht eine Renaissance der Stromversorgung in Afrika mit „erneuerbaren und nicht erneuerbaren Energiequellen“ voraus, die Armut lindert, die Erde schützt und Afrikas Industrialisierung vorantreibt. Sein Bergbau- und Energieminister Tom Alweendo dagegen kritisierte den Westen, der angeblich Afrika eine Energiewende aufzwingen will.
Geingob sagte am Dienstag auf der dritten „Africa Energy Week“-Konferenz, bezahlbarer Strom für alle Afrikaner sei eine unmittelbare und absolute Priorität.
So meinte Geingob, „Wir müssen stärker auf einen besser koordinierten Energiemarkt hinarbeiten“. „Kontinuierliche Investition in die grenzüberschreitende Stromleitungsinfrastruktur und eine Verstärkung des Stromhandels können zu mehr Flexibilität führen, um eine intelligente, diversifizierte Erzeugungsstruktur zu erreichen und einen hohen Anteil variabler erneuerbarer Energien in Afrika zu ermöglichen.“
Geingob, der in Kapstadt auch eine Auszeichnung für Namibias Bemühungen für eine Energiewende erhielt, sieht keinen Widerspruch bei der Industrieentwicklung von Öl und Gas sowie grünem Wasserstoff. Sie könnten nebeneinander existieren, meinte er.
Seit 1974 wurden in Namibia mehr als 36 Bohrlöcher geschlagen und nun stehe das Land „eindeutig an der Schwelle zur Entstehung einer weltweit bedeutenden Öl- und Gasindustrie“, sagte er. 2022 hätten Shell und Total Energies große Ölfunde vor der Küste gemeldet, die bei sorgfältiger Erschließung etwa drei Milliarden Barrel führen könnten.
Namibia sei gut aufgestellt, um ein Drehkreuz für saubere Energie südlich der Sahara zu werden, das die notwendigen sauberen Brennstoffe und Energiequellen bereitstellt, um dynamische grüne und blaue Volkswirtschaften und die damit verbundene Industrie im In- und Ausland anzutreiben, so Geingob.
„Es wird geschätzt, dass unsere grüne Industrialisierungs-Agenda die Chance bietet, unser Bruttoinlandsprodukt (BIP) bis 2040 um 6,1 Milliarden US-Dollar zu steigern, und könnte mehr als 600 000 direkte, indirekte und geleitete Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen“, meint der Präsident.
Afrika brauche auch die Entwicklung einer kontinentalen Rohstoffstrategie, die als Schlüssel gelten sollte, dass afrikanische Länder einen Mehrwert für ihre Rohstoffe schaffen und höhere Erträge daraus erzielen können. Das werde die Wirtschaft ankurbeln.
Minister Tom Alweendo wiederum sagte in Kapstadt, es sei besorgniserregend, wenn Afrika über lokale Beteiligung zur Wertsteigerung seiner natürlichen Ressourcen spricht und den Ländern Ausdrücke wie Ressourcen-Nationalismus oder schädliche Wirtschaftspraktiken entgegengeworfen werden.
Das sei wenig hilfreich. „Einige Länder haben uns zu einem Fahrplan für die Energiewende überredet, der unsere Umstände völlig ignoriert“, so Alweendo. Er lud Investoren ein als Partner Namibias zu fungieren.
Kapstadt/Windhoek
Präsident Hage Geingob sieht eine Renaissance der Stromversorgung in Afrika mit „erneuerbaren und nicht erneuerbaren Energiequellen“ voraus, die Armut lindert, die Erde schützt und Afrikas Industrialisierung vorantreibt. Sein Bergbau- und Energieminister Tom Alweendo dagegen kritisierte den Westen, der angeblich Afrika eine Energiewende aufzwingen will.
Geingob sagte am Dienstag auf der dritten „Africa Energy Week“-Konferenz, bezahlbarer Strom für alle Afrikaner sei eine unmittelbare und absolute Priorität.
So meinte Geingob, „Wir müssen stärker auf einen besser koordinierten Energiemarkt hinarbeiten“. „Kontinuierliche Investition in die grenzüberschreitende Stromleitungsinfrastruktur und eine Verstärkung des Stromhandels können zu mehr Flexibilität führen, um eine intelligente, diversifizierte Erzeugungsstruktur zu erreichen und einen hohen Anteil variabler erneuerbarer Energien in Afrika zu ermöglichen.“
Geingob, der in Kapstadt auch eine Auszeichnung für Namibias Bemühungen für eine Energiewende erhielt, sieht keinen Widerspruch bei der Industrieentwicklung von Öl und Gas sowie grünem Wasserstoff. Sie könnten nebeneinander existieren, meinte er.
Seit 1974 wurden in Namibia mehr als 36 Bohrlöcher geschlagen und nun stehe das Land „eindeutig an der Schwelle zur Entstehung einer weltweit bedeutenden Öl- und Gasindustrie“, sagte er. 2022 hätten Shell und Total Energies große Ölfunde vor der Küste gemeldet, die bei sorgfältiger Erschließung etwa drei Milliarden Barrel führen könnten.
Namibia sei gut aufgestellt, um ein Drehkreuz für saubere Energie südlich der Sahara zu werden, das die notwendigen sauberen Brennstoffe und Energiequellen bereitstellt, um dynamische grüne und blaue Volkswirtschaften und die damit verbundene Industrie im In- und Ausland anzutreiben, so Geingob.
„Es wird geschätzt, dass unsere grüne Industrialisierungs-Agenda die Chance bietet, unser Bruttoinlandsprodukt (BIP) bis 2040 um 6,1 Milliarden US-Dollar zu steigern, und könnte mehr als 600 000 direkte, indirekte und geleitete Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen“, meint der Präsident.
Afrika brauche auch die Entwicklung einer kontinentalen Rohstoffstrategie, die als Schlüssel gelten sollte, dass afrikanische Länder einen Mehrwert für ihre Rohstoffe schaffen und höhere Erträge daraus erzielen können. Das werde die Wirtschaft ankurbeln.
Minister Tom Alweendo wiederum sagte in Kapstadt, es sei besorgniserregend, wenn Afrika über lokale Beteiligung zur Wertsteigerung seiner natürlichen Ressourcen spricht und den Ländern Ausdrücke wie Ressourcen-Nationalismus oder schädliche Wirtschaftspraktiken entgegengeworfen werden.
Das sei wenig hilfreich. „Einige Länder haben uns zu einem Fahrplan für die Energiewende überredet, der unsere Umstände völlig ignoriert“, so Alweendo. Er lud Investoren ein als Partner Namibias zu fungieren.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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