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Das Gesundheitsministerium sieht sich immer mehr von Rechtsklagen konfrontiert. Den Minister scheint dies jedoch nicht zu viel zu stören. Bild nur zur Illustration. Foto: NMH-Archiv
Das Gesundheitsministerium sieht sich immer mehr von Rechtsklagen konfrontiert. Den Minister scheint dies jedoch nicht zu viel zu stören. Bild nur zur Illustration. Foto: NMH-Archiv

Gesundheitsministerium vor Gericht

Shangula unbeeindruckt über Flut von Klagen wegen Fahrlässigkeit
In den vergangenen zwei Jahren wurde das Gesundheitsministerium wegen angeblicher Nachlässigkeit bei verschiedenen Operationen, vor allem in der Geburtenhilfe, vor Gericht geschleppt und auf Millionen Beträge Schadensersatz verklagt. Doch das lässt den Minister kalt, er sei nicht besorgt.
Elizabeth Kheibes
Von Elisabeth Kheibes

(Bearbeitet von S. Noechel)

Windhoek



Namibias Gesundheitsminister, Dr. Kalumbi Shangula, hat auf Nachfrage des Network Media Hub (NMH)-Verlags erklärt, dass die vielen gerichtlichen Klagen, denen sich das Ministerium aufgrund angeblicher Fahrlässigkeiten des ärztlichen und medizinischen Personals stellen muss, ihm keine schlaflosen Nächte bereiten. Grund sagt er, sei der Fakt, dass nicht alle in den Gerichten eingereichten Klagen erfolgreich seien.



In den vergangenen zwei Jahren wurde das Gesundheitsministerium immer wieder vor Gericht geschleppt und auf Millionenbeträge verklagt. Etliche der Klagen wurden wegen angeblicher Fahrlässigkeit während Operationen, die häufig mit geburtshilflichen Eingriffen in Verbindung standen, eingereicht. In diesem Zeitraum war das Das Zentrum für Rechtsbeistand (Legal Assistance Centre, LAC) in mindestens 15 Fällen involviert, in denen Mitglieder der Öffentlichkeit das Ministerium wegen Fahrlässigkeit verklagt haben. In einem Gespräch mit Shangula in dieser Woche sagte dieser, dass das Ministerium sich zwar der mehreren Klagen wegen angeblicher Fahrlässigkeit bewusst sei, diese Fälle jedoch zunächst untersucht und vor Gericht bewiesen werden müssen. Er betonte, dass Namibier das Recht haben, eine Entschädigung zu verlangen, wenn sie sich benachteiligt fühlen. „In einigen Fällen gibt es Fahrlässigkeit, aber es ist entscheidend zu verstehen, dass nicht jede Klage tatsächliches Fehlverhalten widerspiegelt“, betonte Shangula. Er stellte fest, dass betroffene Parteien das Recht haben, rechtlichen Rat einzuholen, aber die Ergebnisse hingen von den tatsächlichen Beweisen ab, die vor Gericht vorgelegt werden.



Kostenintensiv



Eine im vergangenen Jahr im Parlament eingereichte Hochrechnung zeigt, dass das Ministerium im Haushaltsjahr 2021/2022 3,2 Millionen N$ in Verbindung mit 12 medizinischen Klagen ausgab. Unter den jüngsten Klagen reichte Amalia Festus im Juni dieses Jahres eine Klage über 3,85 Millionen N$ gegen das Ministerium ein, nachdem ihr angeblich bei einer Operation im Jahr 2017 die Gebärmutter ohne ihre Zustimmung entfernt wurde. Vor knapp sechs Jahre nach dem Tod ihrer 10-jährigen Tochter aufgrund schwerer Blutverluste nach einer Mandelentfernung im Krankenhaus von Khorixas verklagten die Eltern der Verstorbenen das Gesundheitsministerium auf 1,9 Millionen N$ Schadenersatz. Laut Thewelensia/Naris hatte ihre Tochter häufig Mandelentzündungen. Die Todesbescheinigung des Mädchens gab an, dass sie aufgrund von Erstickung durch Blutansammlungen und schwerem Blutverlust nach der Mandeloperation im April 2018 gestorben sei. Der Fall wurde Ende September zu einem nicht veröffentlichten Betrag außergerichtlich beigelegt, wie es die Gerichtsunterlagen verdeutlichen.



Einseitige Darstellungen



Shangula kritisierte die Medien dafür, häufig nur die Perspektive der Kläger zu berichten, was ein irreführendes Narrativ entstehen lasse, dass ärztliche Fahrlässigkeit weit verbreitet sei. „Wir untersuchen diese Vorwürfe immer, und wenn wir feststellen, dass sie unbegründet sind, verteidigen wir uns. Das Gericht wird letztlich auf Grundlage der Beweise beider Parteien entscheiden. Natürlich untersuchen wir ehrlich, und wenn wir das Gefühl haben, dass es auf Seiten des Krankenhauses oder des Personals Fahrlässigkeit gab, verhandeln wir eine Schlichtung, ohne überhaupt vor Gericht zu gehen, weil wir vielleicht unter dem Eindruck sind, dass etwas nicht richtig gelaufen ist“, erklärte er.



Missverständnisse



Das Ministerium nahm zur Kenntnis, dass viele Klagen aus Missverständnissen über medizinische Verfahren entstehen, insbesondere in geburtshilflichen Fällen. „Diese Situationen sind komplex und können zu Klagen führen, die auf einer Fehlinterpretation der Ereignisse beruhen“, sagte Shangula. „Zum Beispiel kann es als Fahrlässigkeit wahrgenommen werden, wenn ein Patient zu spät mit Komplikationen vorstellig wird, obwohl das medizinische Personal unter den gegebenen Umständen angemessen gehandelt hat“, meinte Shangula





Um künftige Klagen zu vermindern, sagte Shangula, dass das Ministerium kontinuierliche Schulung und Weiterbildung für medizinische Fachkräfte eingeführt habe. Dies beinhalte Workshops und Richtlinien für neue Absolventen, die darauf abzielen, ihr Verständnis für die Patientenversorgung und mögliche Komplikationen zu verbessern. „Wir führen regelmäßige Erhebung der Fälle durch, und das Personal wird geschult, um Fehler in der Zukunft zu vermeiden“, sagte der Minister. Trotz der Rechtsklagen versicherte Shangula der Öffentlichkeit, dass das Ministerium jede Anschuldigung ernst nehme und sich bemühe, eine qualitativ hochwertige Versorgung zu gewährleisten. „Wir treten mit den Betroffenen in Kontakt, um die ärztlichen Diagnosen, die während der Behandlung getroffen wurden, zu erläutern und Missverständnisse zu klären“, so Shangula.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-24

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