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Konferenz zu grünem Wasserstoff

Namibia hat Potenzial zu starker Position auf dem Weltmarkt
Die Vorbereitungen der Herstellung von grünem Wasserstoff in Namibia blieben bisher zumeist vor den Augen der Öffentlichkeit verborgen. Eine erste internationale Konferenz hat das enorme wirtschaftliche Potenzial des Mammutprojekts ins Rampenlicht geholt.
Von Jemima Beukes

Bearbeitet von Katharina Moser

Windhoek

Die Anlandekosten für grünen Wasserstoff in Namibia sind laut einer kürzlich von Thyssenkrupp Uhde durchgeführten Studie 10 Prozent niedriger als bei dem engsten Konkurrenten Saudi-Arabien. Damit sei Namibia in einer hervorragenden Position, um ein Global Player in der Energieversorgung zu werden, sagte Rajend Govender, Leiter von Thyssenkrupp Uhde Südafrika. Gestern wurde im Country Club in Windhoek unter dem Motto „Towards a Green Hydrogen Hub in Africa" die zweitägige Namibia Green Hydrogen Conference eröffnet. Die Veranstaltung wurde von mehr als 400 Teilnehmern besucht, darunter internationale und lokale Experten aus den Bereichen Wirtschaft und neue Energien.

Bei dieser Gelegenheit wurden auch die vier Pilotprojekte vorgestellt, die von der deutschen Regierung mit 30 Millionen Euro (500 Millionen N$) finanziert werden. Dabei handelt es sich um ein Projekt zur Dekarbonisierung von Häfen, ein Cleanergy-Wasserstoffbetankungsprojekt von Ohlthaver & List, eine Wasserstoff-Diesel-Dual-Fuel-Lokomotive von TransNamib und das Daure-Projekt für grüne Wasserstofflandwirtschaft. Wie Bloomberg im März berichtete, wird Saudi-Arabien noch in diesem Monat mit dem Bau einer Anlage zur Herstellung von grünem Wasserstoff beginnen und seine Pläne für den Export des Kraftstoffs in etwa vier Jahren vorantreiben. Das Königreich ist auf dem besten Weg, bis 2026 kohlenstofffreien Wasserstoff aus einem 5-Milliarden-Dollar-Projekt in Neom zu verkaufen, so Peter Terium, der Leiter der Abteilung Energie und Wasser für die neue Region.

Ideale klimatische Verhältnisse

Während Saudi-Arabien ein Wüstenland sei, so Govender, sei Namibia wegen seiner günstigen Wind- und Sonnenverhältnisse gefragt, was die Kosten stark beeinflusse. „Regierungen auf der ganzen Welt legen Wert auf Netto-Null-Emissionen, und die sinkenden Kosten für erneuerbare Energien erhöhen die Attraktivität der Produktion von grünem Wasserstoff. In Europa gibt es ein großes Interesse an grünem Wasserstoff, und ein solcher Treiber ist der grüne Stahl, der sich mit der Dekarbonisierung beschäftigt – ganz Europa schaut auf Länder wie Namibia."

Jason Kasuto, Vorsitzender der Economic Association of Namibia, wies darauf hin, dass Namibia an Hirngespinste gewöhnt sei, doch das Engagement der Regierung zeige, dass es sich hier um eine tatsächlich höchst erfolgversprechende Sache handele. Seiner Meinung nach ist das Zusammentreffen von lokalen und internationalen Akteuren und Weltklasse-Experten für neue Energien in Namibia sowie die Tatsache, dass sich lokale Unternehmen für diese Initiative engagieren, der Beweis dafür, dass die Arbeit bereits fortgeschritten ist. Grüner Wasserstoff biete eine Gelegenheit, die Struktur der namibischen Wirtschaft zu verändern.

Potenzial als Global Player

James Mnyupe, Wirtschaftsberater des Präsidenten und Beauftragter für grünen Wasserstoff, sagte, Energiesicherheit sei von größter Bedeutung und Namibia wolle sowohl auf regionaler als auch auf internationaler Ebene ein Problemlöser sein, da sein Nachbarland Südafrika in einer Energiekrise stecke. „Unsere Aufgabe ist es, Partnerschaften auf regionaler und internationaler Ebene einzugehen, aber letztendlich muss der Privatsektor anfangen, kalkulierte Risiken einzugehen und Kapital einzusetzen, damit das funktioniert", sagte er. Er wies auch darauf hin, dass Namibia derzeit an einer Strategie für synthetische Kraftstoffe für Namibia arbeite, die voraussichtlich im November 2022, zeitgleich mit der COP27, auf den Weg gebracht werde, und dass ein Entwurf für ein Gesetz über synthetische Kraftstoffe zur Regulierung der Branche bis zum dritten Quartal 2023 vorliegen solle. „Bis November wollen wir die Umsetzungsvereinbarung mit Hyphen unterzeichnen, die es ihnen ermöglicht, eine detaillierte Durchführbarkeitsstudie zu beginnen. Die Ausgaben dafür belaufen sich auf mehr als 100 Millionen US-Dollar, von denen wiederum ein Teil in Namibia landen wird, so dass wir von dort weitere wirtschaftliche Impulse erwarten."

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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