Luftschloss oder Möglichkeit ?
Energie aus Wasserstoff? Reaktion schwankt zwischen Euphorbie und Realität
Die Frage, ob Namibia ein Massen-Exporteur für umweltfreundlichen Wasserstoff werden könne, hat der Namibia Wissenschaftichen Gesellschaft (NWG) in dieser Woche ein brechend volles Haus gebracht. Drei Referenten haben einem gespannten Publikum Möglichkeiten und Schranken des angesagten Großprojekts aufgezeigt.
Präsident Hage Geingob hat das - nach ersten Schätzungen - anberaumte 10-Milliarden-US-Dollar-Projekt der „grünen Wasserstoffenergie“ beim Weltklimagipfel im November 2021 im schottischen Glasgow für Namibia auf die Amtsebene gehoben. Am vergangenen Dienstag haben nun drei kundige Referenten, der Physiker Dr. Detlof von Oertzen, die Juristin Jacky Scholtz und der Finanzfachmann Robert McGregor die physischen Voraussetzungen, den aktuellen Gesetzesrahmen sowie das namibische Finanzregime umrissen, die bei der Etablierung eines hochtechnischen Energiewerks beachtet werden müssen. Bei der Durchführung des riesigen Werks im Sperrgebiet (Tsau //Khaeb) würde es sich um die größte, bzw. aufwändigste Industrie-Anlage Namibias handeln.
Vorzüge und hemmende Umstände
Mit Hinweis auf die geschätzten Kosten in Höhe von zehn Milliarden US-Dollar sprach Dr. Von Oertzen von einem „Investment-Tsunami“, wobei auch die anderen Referenten des Abends keine Mutmaßung äußerten, von wo und von welchem Investor eine derartige Größenordnung abgedeckt werden könnte. Von Oertzen wies darauf hin, dass Investoren beim Betrieb eines solchen Werkes auf jeden Fall Mitspracherecht anmelden werden und am „langen Hebel“ sitzen. Nacheinander behandelte er die positiven Faktoren, die für die Etablierung einer solchen Anlage in Namibia sprechen, sowie hemmende Umstände, die auch von den anderen Referenten angesprochen wurden.
Sein Fazit: „Als Namibier beißen wir immer mehr ab, als wir verdauen können.“ Wörtlich auf Englisch: „We are always fighting above our weight.“ Aber er spricht auch vom Silberstreifen, vom Hoffnungsschimmer in der Energie-Diskussion. Die Bedeutung der erneuerbaren Energie sei bei allen Interessenträgern angekommen. Gleichzeitig warnt er vor „irrationalem Überschwang“, vor dem Hype, mit dem das Projekt in „inflationären Statements“ von höchster Staatsebene angekündigt werde, ähnlich wie die derzeitige Rohölschürfung im Lande.
Von Oertzen wies anfangs auf die gegebenen Vorzüge für eine Wasserstoffanlage in Namibia hin: der Überfluss an Sonnenenergie im gesamten Land, das unendliche Windpotential sowie riesige Flächen ungenutzten Grund und Bodens. Die notwendige Süßwassserlieferung müsse und könne durch Entsalzungswerke am Atlantik beschafft werden. Von Oertzen erwähnt, dass er als professioneller Konsulent schon etliche Wasserstoff-Interessenten in Namibia begleitet habe. Am Standort Namibia besteht Interesse.
Realismus verlangt
Vor der Verwirklichung eines solchen Megaprojekts muss Namibia jedoch viele hoch bezahlte ausländische Fachkräfte anheuern und müsste eine gigantische Investitions-Summe verwalten. Das angegebene Planziel von 2026 muss ferner in bestehende nationale Entwicklungspläne eingeordnet werden. Die Anlaufzeit könne noch länger sein, so von Oertzen. Für die Herstellung des Wasserstoffs, der regional und weiter exportiert werden soll, muss Namibia genug Energie beschaffen. Derzeit importiert Namibia 67% der benötigten Elektrizität aus Nachbarstaaten und schreibt für seine Verbraucher die höchsten Tarife im südlichen Afrika fest. Und Treibstoff wird zu 100 Prozent aus dem Ausland bezogen. Von Oertzen bemängelt, dass bei Angabe des empfindlichen Sperrgebiets als möglicher Standort noch keine Umweltverträglichkeitsstudie vorliegt.
Vor diesem Hintergrund lautet sein Appell: „Lasst uns fundiert und auf Fakten agieren. Bescheidenheit bleibt bei der Herangehensweise wichtig, um zu entscheiden, was relevant und was möglich ist.“
Vorzüge und hemmende Umstände
Mit Hinweis auf die geschätzten Kosten in Höhe von zehn Milliarden US-Dollar sprach Dr. Von Oertzen von einem „Investment-Tsunami“, wobei auch die anderen Referenten des Abends keine Mutmaßung äußerten, von wo und von welchem Investor eine derartige Größenordnung abgedeckt werden könnte. Von Oertzen wies darauf hin, dass Investoren beim Betrieb eines solchen Werkes auf jeden Fall Mitspracherecht anmelden werden und am „langen Hebel“ sitzen. Nacheinander behandelte er die positiven Faktoren, die für die Etablierung einer solchen Anlage in Namibia sprechen, sowie hemmende Umstände, die auch von den anderen Referenten angesprochen wurden.
Sein Fazit: „Als Namibier beißen wir immer mehr ab, als wir verdauen können.“ Wörtlich auf Englisch: „We are always fighting above our weight.“ Aber er spricht auch vom Silberstreifen, vom Hoffnungsschimmer in der Energie-Diskussion. Die Bedeutung der erneuerbaren Energie sei bei allen Interessenträgern angekommen. Gleichzeitig warnt er vor „irrationalem Überschwang“, vor dem Hype, mit dem das Projekt in „inflationären Statements“ von höchster Staatsebene angekündigt werde, ähnlich wie die derzeitige Rohölschürfung im Lande.
Von Oertzen wies anfangs auf die gegebenen Vorzüge für eine Wasserstoffanlage in Namibia hin: der Überfluss an Sonnenenergie im gesamten Land, das unendliche Windpotential sowie riesige Flächen ungenutzten Grund und Bodens. Die notwendige Süßwassserlieferung müsse und könne durch Entsalzungswerke am Atlantik beschafft werden. Von Oertzen erwähnt, dass er als professioneller Konsulent schon etliche Wasserstoff-Interessenten in Namibia begleitet habe. Am Standort Namibia besteht Interesse.
Realismus verlangt
Vor der Verwirklichung eines solchen Megaprojekts muss Namibia jedoch viele hoch bezahlte ausländische Fachkräfte anheuern und müsste eine gigantische Investitions-Summe verwalten. Das angegebene Planziel von 2026 muss ferner in bestehende nationale Entwicklungspläne eingeordnet werden. Die Anlaufzeit könne noch länger sein, so von Oertzen. Für die Herstellung des Wasserstoffs, der regional und weiter exportiert werden soll, muss Namibia genug Energie beschaffen. Derzeit importiert Namibia 67% der benötigten Elektrizität aus Nachbarstaaten und schreibt für seine Verbraucher die höchsten Tarife im südlichen Afrika fest. Und Treibstoff wird zu 100 Prozent aus dem Ausland bezogen. Von Oertzen bemängelt, dass bei Angabe des empfindlichen Sperrgebiets als möglicher Standort noch keine Umweltverträglichkeitsstudie vorliegt.
Vor diesem Hintergrund lautet sein Appell: „Lasst uns fundiert und auf Fakten agieren. Bescheidenheit bleibt bei der Herangehensweise wichtig, um zu entscheiden, was relevant und was möglich ist.“
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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