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Ministerium gibt Teilantworten

Beamte hat Flüchtigkeitsfehler begangen – „Immer 300 Tonnen zugelassen“
In einem Artikel der vergangenen Woche berichtete die AZ über einen Erlaubnisschein (Permit), der einem Feuerholz- und Holzkohle-Produzenten vom Landwirtschaftsministerium ausgestellt wurde. Dabei ging es um 300 Tonnen geschütztes Kameldornholz, welches nach Südafrika exportiert werden sollte. Das Ministerium nahm dazu begrenzt Stellung.
Stefan Noechel,Yolanda Nel
Von Yolanda Nel

Bearbeitet von S. Noechel

Windhoek

Die Glaub- und Vertrauenswürdigkeit des Ministeriums für Landwirtschaft, Wasser und Forstwirtschaft wird, vor allem in Okahandja, als sehr fragwürdig eingestuft. Auf einem Erlaubnisschein (Permit), den das Ministerium an einen lokalen Feuerholz- und Holzkohle-Produzenten ausgereicht hatte, und das dieser Person erlaubt haben soll, 300 Tonnen Kameldornholz zu schlagen, hatten das Ministerium nun auf Fragen des Namibia Media Holding (NMH)-Verlags, reagiert.

Nach Informationen des Direktors für Forstwirtschaft, Johnson Ndokosho, war dar in der Zeitung veröffentlichte Permit ein sogenannter Marketing-Permit. Die Genehmigung dient dazu, dass das geschlagene Holz vermarktet – also verkauft werden darf. Um solch einen Erlaubnisschein zu bekommen, bedarf es jedoch einer Holzschlag-Erlaubnis, eines sogenannten harvesting-permits.

Damit eine Vermarktungsgenehmigung ausgehändigt werden kann, muss der Antragsteller den Ort, an dem das Produkt verkauft werden soll (Südafrika), und die Holzart angeben, welche geschlagen werden soll. Kameldornholz ist eine geschützte Holzart und darf nur mit einer speziellen Genehmigung geschlagen werden.

Die NMH erhielt eine Textnachricht, aus der hervorging, dass es allgemein üblich sei, 300 Tonnen Kameldornholz auf dem Permit zuzulassen. „Wenn unser Büro 300 angibt, bedeutet das nicht, dass auch 300 Tonnen geschlagen werden, sie schlagen immer sehr viel weniger Holz“, hieß es in der Nachricht.

Während Ndokosho zwar nicht zu viel Information zu der Angelegenheit geben wollte, meinte er aber, dass es sich um eine Menge Bäume handle und, dass das Ministerium derzeit mit einer Untersuchung beschäftigt sei.

Besorgniserregend ist jedoch die Tatsache, dass eine geschützte Holzart zur Produktion von Brennholz- und zur Holzkohleproduktion freigegeben wurde. Nach Angaben einer weiteren Text-Botschaft, soll der Beamte in Okahanja, der den Permit ausgestellt hatte, nur einen Flüchtigkeitsfehler begangen haben. Es scheint jedoch, dass die betroffenen Parteien sich verbal geeinigt hätten und, dass kein Kameldornholz geschlagen werden soll.

In der Zwischenzeit wurde die Genehmigung, welche am 8. August verfallen würde, vom Ministerium zurückgezogen, nachdem ein Feuer bei den Kohlemachern ausgebrochen war und einen Feldbrand verursacht hat. Sicher ist auch nicht, ob das Feuer beim Holzkohle-Herstellen entfacht oder durch eine Zigarette verursacht wurde.

Es gibt auch Bedenken, ob bei der Kohleproduktion die richtige Vorgehensweise beachtet wurde. Es konnte auch nicht bestätigt werden, ob es sich bei der Genehmigung tatsächlich um eine Sondergenehmigung für Kameldornholz handelt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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