Wirtschaftsbombe trifft Namibia
Treibstoffpreise erreichen Rekordhöhen – Aussichten sind düster
Ab Mittwoch kostet das Benzin in Walvis Bay 17,15 N$ pro Liter und Diesel wird für 17,28 N$ pro Liter verkauft. Diesem ungewöhnlich hohen Anstieg dürften weitere folgen, warnt das zuständige Ministerium, während Volkswirte einen Anstieg der Preise von Verbrauchsgütern erwarten. Der Transportsektor erkennt eine Fortsetzung bestehender Trends, während dem Tourismus und öffentlichen Transport neuer Kummer droht.
Von P. Uusiku, J-M. Duddy & F. Steffen, Windhoek
Ab dem kommenden Mittwoch werden Autofahrer 1,20 N$ pro Liter mehr für Benzin und zusätzliche 1,30 N$ pro Liter für Diesel zahlen, gab das Ministerium für Bergbau und Energie (MME) gestern bekannt. Dies ist bereits die zweite Kraftstoff-Preiserhöhung im Jahr 2022; im Jahr 2021 gab es acht Erhöhungen. Das Ministerium warnte die Öffentlichkeit davor, sich in den kommenden Monaten auf weitere Preiserhöhungen gefasst zu machen.
Laut Robert McGregor, Forschungsleiter bei Cirrus Capital, haben diese Erhöhungen sowohl die Benzin- als auch die Dieselpreise in Namibia auf ein neues Allzeithoch gebracht. Im Jahresvergleich sind die Benzinpreise um 35,6 Prozent und die Dieselpreise um 36,3 Prozent gestiegen. Trotzdem ist Treibstoff weiterhin wesentlich niedriger als in Südafrika – etwa 3,73 N$/l billiger für Benzin und 1,68 N$/l billiger für Diesel, so McGregor.
Entgegen sofortiger Ausrufe, dass der Anstieg auf den Russland-Ukraine-Krieg zurückzuführen sei, führte der Staatssekretär des MMEs, Simeon Negumbo, den starken Anstieg hauptsächlich auf das Missverhältnis zwischen globalem Ölangebot und der Nachfrage zurück. Die Organisation erdölexportierender Länder OPEC habe ihr Angebot drastisch kürzen müssen und zögere nun weiterhin, die Produktion wieder zu erhöhen. „Darüber hinaus treiben geopolitische Spannungen in den Ölförderregionen die Kraftstoffpreise in die Höhe.“
Die zeitweilige Aufwertung des Namibia-Dollars habe nicht ausgereicht, den starken Anstieg der Rohölpreise auszugleichen, so Negumbo. Daher habe der namibische Ausgleichsfonds für Kraftstoffpreise Ende Februar 2022 Verluste von 140 Cent/l Benzin und 160 Cent/l Diesel verkraften müssen – ein Betrag von etwa 143 Millionen N$. Laut Volkswirt Theo Klein von Simonis Storm macht Transport durchschnittlich 14,3% der Verbraucherpreise aus und dieser Teil wird nun erneut in die Höhe getrieben.
Ein deutschsprachiger Transportunternehmer meinte an die AZ gewandt: „Mit diesem neuen Anstieg dürften wir nun knapp 12% höhere Preise haben als vor einem Jahr.“ Derweil versucht FP du Toit Transport laut Geschäftsführer Stephan Terblanche diesem Anstieg durch erhöhter Nutzung der Flotte (mehr Frachtumsatz) entgegenzuwirken. Fritz Kaufmann von Transworld Cargo meinte auf Nachfrage: „In der Flugindustrie sind Preise eh nur noch 48 Stunden gültig, kein Mensch hält sich mehr an Preisangebote über diesen Zeitraum hinaus und in der Schifffahrt ist es nicht anders.“
Der Tourismusindustrie droht nun erneut Kummer, denn nun dürften auch die Lokalbesucher weniger werden, derweil sich der Bus- und Taxi-Verband (NABTA) ebenfalls die Haare rauft.
Ab dem kommenden Mittwoch werden Autofahrer 1,20 N$ pro Liter mehr für Benzin und zusätzliche 1,30 N$ pro Liter für Diesel zahlen, gab das Ministerium für Bergbau und Energie (MME) gestern bekannt. Dies ist bereits die zweite Kraftstoff-Preiserhöhung im Jahr 2022; im Jahr 2021 gab es acht Erhöhungen. Das Ministerium warnte die Öffentlichkeit davor, sich in den kommenden Monaten auf weitere Preiserhöhungen gefasst zu machen.
Laut Robert McGregor, Forschungsleiter bei Cirrus Capital, haben diese Erhöhungen sowohl die Benzin- als auch die Dieselpreise in Namibia auf ein neues Allzeithoch gebracht. Im Jahresvergleich sind die Benzinpreise um 35,6 Prozent und die Dieselpreise um 36,3 Prozent gestiegen. Trotzdem ist Treibstoff weiterhin wesentlich niedriger als in Südafrika – etwa 3,73 N$/l billiger für Benzin und 1,68 N$/l billiger für Diesel, so McGregor.
Entgegen sofortiger Ausrufe, dass der Anstieg auf den Russland-Ukraine-Krieg zurückzuführen sei, führte der Staatssekretär des MMEs, Simeon Negumbo, den starken Anstieg hauptsächlich auf das Missverhältnis zwischen globalem Ölangebot und der Nachfrage zurück. Die Organisation erdölexportierender Länder OPEC habe ihr Angebot drastisch kürzen müssen und zögere nun weiterhin, die Produktion wieder zu erhöhen. „Darüber hinaus treiben geopolitische Spannungen in den Ölförderregionen die Kraftstoffpreise in die Höhe.“
Die zeitweilige Aufwertung des Namibia-Dollars habe nicht ausgereicht, den starken Anstieg der Rohölpreise auszugleichen, so Negumbo. Daher habe der namibische Ausgleichsfonds für Kraftstoffpreise Ende Februar 2022 Verluste von 140 Cent/l Benzin und 160 Cent/l Diesel verkraften müssen – ein Betrag von etwa 143 Millionen N$. Laut Volkswirt Theo Klein von Simonis Storm macht Transport durchschnittlich 14,3% der Verbraucherpreise aus und dieser Teil wird nun erneut in die Höhe getrieben.
Ein deutschsprachiger Transportunternehmer meinte an die AZ gewandt: „Mit diesem neuen Anstieg dürften wir nun knapp 12% höhere Preise haben als vor einem Jahr.“ Derweil versucht FP du Toit Transport laut Geschäftsführer Stephan Terblanche diesem Anstieg durch erhöhter Nutzung der Flotte (mehr Frachtumsatz) entgegenzuwirken. Fritz Kaufmann von Transworld Cargo meinte auf Nachfrage: „In der Flugindustrie sind Preise eh nur noch 48 Stunden gültig, kein Mensch hält sich mehr an Preisangebote über diesen Zeitraum hinaus und in der Schifffahrt ist es nicht anders.“
Der Tourismusindustrie droht nun erneut Kummer, denn nun dürften auch die Lokalbesucher weniger werden, derweil sich der Bus- und Taxi-Verband (NABTA) ebenfalls die Haare rauft.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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