Xinfeng fährt wieder Lithium aus

Windhoek (ag) - Die Einwohner von Omaruru werden sich wieder an das Rumpeln der Xinfeng-LKW gewöhnen müssen, die Tag und Nacht Lithiumerz durch die Stadt transportieren. Nach Angaben von Anwohnern steht wieder der Staub über der Lithiummine vor den Toren der Stadt. Gestern Morgen sah eine Anwohnerin angeblich neun der großen Kipplaster innerhalb von fünf Minuten vorbeifahren.

Laut Ernest Wetha, dem für den Wahlkreis Dâures zuständigen Stadtratsmitglied der Region Erongo, ist dies keine neue Entwicklung, da viele Lastwagen, vor allem mit Kupferladungen aus Sambia, auf dem Weg zum Hafen in Walvis Bay vorbeifahren. Aber die jüngste Aktivität der Xinfeng-LKWs habe die Wirtschaft der Ortschaft angekurbelt, da Tankstellen und Geschäfte von den LKW-Fahrern profitierten, sagt er.

Insgesamt 62 Fahrer seien für zwei Wochen eingestellt worden, um die Lkw-Flotte zu fahren, sagte Wetha. Er habe selbst dafür gesorgt, dass mindestens zehn der befristet eingestellten Fahrer aus der Umgebung stammten. Außerdem habe er zusammen mit Vertretern der Miners' Union of Namibia (MUN) und dem Minister für Arbeit, Arbeitsbeziehungen und Arbeitsplatzbeschaffung ausgehandelt, dass die befristeten Verträge von 37 allgemeinen Arbeitnehmern bis Dezember verlängert würden.

Wetha zufolge hat der umstrittene chinesische Lithiumförderer offenbar an den Minister für Bergbau und Energie geschrieben, um eine Genehmigung für den Export von 100 000 Tonnen Lithiumerz zu erhalten. Der Generalstaatsanwalt hat sich wohl eingeschaltet und laut Wetha empfohlen, die Genehmigung trotz des Widerstands von Minister Tom Alweendo zu erteilen.

Der amtierende Exekutivdirektor für Bergbau und Energie bestreitet jedoch, dass Xinfeng Erze exportieren darf. „Das Ministerium hat die Ausfuhr von Lithium durch Xinfeng nicht genehmigt", sagte das Ministerium auf Anfrage. In Namibia war im Juni dieses Jahres ein nationales Verbot für die Ausfuhr von unverarbeitetem Erz bestimmter Mineralien, darunter Lithium, verhängt worden.