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3-D-Forschungen zur Genozidfrage

Brigitte Weidlich
Windhoek (bw) – Moderne drei-dimensionale Computermodelle können mittels Auswertung von historischen Karten und Fotos recht genau ehemalige historische Standorte und Siedlungen rekonstruieren.

Die britische Organisation „Forensic Architecture“ (FA) hat das in Namibia unter anderem mit Okahandja getan und mit weiteren Herero- und Nama-Wohngebieten.

Die FA hat auf Initiative des Europäischen Zentrums für Verfassungs- und Menschenrechte in Berlin die Recherche durchgeführt. Namibischer Partner war die Ovaherero-Genozid-Stiftung.

Einige Ergebnisse sind letzten November in dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel veröffentlicht worden. Der Artikel des Spiegel ist in englischer Sprache online frei zugänglich – mit drei-dimensionalen Modellen und Videos von FA zu besichtigen.

Unter anderem wurden Kolonialarchive durchsucht, historische Karten und Fotos ausgewertet. Anschließend wurden dreidimensionale Computer- Landschaftsmodelle mittels Software erstelt, die Architekten verwenden. Darüber wurden die historischen Fotos in den Computern „gelegt“.

Durch diese Technik konnte bemessen werden, wo genau sich das Gefangenenlager für Herero und Nama an der Alten Feste befand. Die meisten Gefangenen waren an der Ostseite untergebracht, wo heute das Sportfeld der Windhoek High School (WHS) liegt.

Auch wurde ein weiteres Gefangenlager in Windhoek entdeckt. „Forensic Architecture“ hat auf seiner Internetseite auch ein 3-D-Modell des Waterberg erstellt und anhand von Interviews mit Herero-Nachfahren und alten Karten aus der deutschen Zeit damalige Herero-Siedlungen am Computer als 3-D-Bilder erstellt.

Kurzer Hintergrund der FA

Die FA ist laut Wikipedia eine 2011 gegründete Rechercheagentur unter Leitung von Eyal Weizman mit Sitz am Centre for Research Architecture, Goldsmiths, University of London.

2021 gründete Forensic Architecture gemeinsam mit dem Europäischen Zentrum für Verfassungs- und Menschenrechte ein Recherchezentrum namens „Investigative Commons“ in Berlin.

Das Europäische Zentrum für Verfassungs- und Menschenrechte wurde 2007 von dem bundesdeutschen Anwalt Wolfgang Kaleck gegründet. Es setzt sich mit juristischen Mitteln dafür ein, dass die Verantwortlichen von Menschenrechtsverletzungen in Europa und weltweit zur Rechenschaft gezogen werden.

Es berät nach eigenen Angaben seit 2018 Nama und Herero in Namibia in Genozid-Angelegenheiten.

Das Zentrum hatte 2021 als Reaktion auf den veröffentlichten Entwurf einer gemeinsamen Erklärung von Windhoek und Berlin die Gründung einer Wahrheitskommission gefordert. Auf diese Weise könnte die deutsche Kolonialzeit in Namibia aufgearbeitet werden.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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