Klein und doch so gemein
Mücken sind eine Plage und es geht wieder los
Laue Sommernächte - es ist die Zeit der Mücken. Hilft es, wenn das Licht aus ist oder ein Kokos-Duft auf dem Tisch steht? Manches ist Fakt - anderes nur Mythos.
Von Anna Ross, dpa
Berlin
Viele Menschen, die an langen Sommerabenden in kurzer Kleidung draußen sitzen - für Stechmücken kann es kaum schöner sein. Die zahlreichen Regenfälle in diesem Jahr führen nach Angaben von Experten dazu, dass ungewöhnlich viele von ihnen unterwegs sind.
Mückenexperte und Biologe Helge Kampen sieht bei dieser Aussage gleich zwei Fehler: Es gebe kein süßes Blut und Mücken würden sich nicht an Blut orientieren, sondern an Gerüchen. Dabei reagieren sie auf bestimmte Geruchskombinationen oder „Duftcocktails“, wie sie Kampen nennt. Diese Cocktails ergeben sich laut Kampen aus zwei Komponenten: zum einen aus der verbrauchten Atemluft, also Kohlendioxid, zum anderen aus dem Duft, der über die Haut abgegeben wird.
Dabei gibt es nach Worten des Experten vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) Unterschiede bei der „Attraktivität“ eines Menschen. Es könne durchaus vorkommen, dass ein Mensch in einer bestimmten Region von vielen Stechmücken gestochen werde, in einer anderen Region dagegen weniger.
Wer sich an einem lauen Sommerabend gerne ein Bier oder einen Aperol genehmigt, sollte sich der Wirkung von Alkohol auf den eigenen Körpergeruch bewusst sein. „Der Alkohol führt dazu, dass unsere Venen geweitet werden und dadurch die Durchblutung und auch die Schweißproduktion erhöht wird“, erklärt Insektenforscherin und Mückenexpertin Doreen Werner. Der Schweißgeruch sei dann der Lockstoff, auf den Mücken reagieren, führt die Biologin weiter aus.
Es gibt nur ein paar Mückenarten, die auf Licht reagieren, sagt Mückenexperte Kampen. Aber auch bei diesen wirkten Reizstoffe wie CO2 oder Duftstoffe der Haut stärker. Zusätzlich könnten Mücken die Temperaturen von Menschen auf kürzere Distanzen registrieren. Je näher eine Mücke demnach kommt, desto eher kann sie einen Menschen ausfindig machen. Wer abends also aus Vorsicht eher im Dunkeln durch die Wohnung läuft, sollte wissen: „Mücken kommen auch rein, wenn das Licht aus ist“, so Kampen.
Allerdings muss nach Worten von Insektenforscherin Werner nicht jeder Abwehrstoff die gleiche Wirkung haben. Denn Menschen würden unterschiedlich viel CO2 und andere Gerüche abgeben und seien daher unterschiedlich attraktiv für Mücken. „Der eine sagt, ich kann mich mit Lavendelöl einreiben, der nächste sagt, ich muss Knoblauch essen und der dritte braucht schon die chemische Keule aus der Apotheke“, erklärt Werner. Was genau für jeden Einzelnen das Mittel der Wahl sei, könne nur durch Ausprobieren herausgefunden werden.
Die Abwehrstoffe müssten aber grundsätzlich richtig dosiert sein, damit sie einerseits verlässlich wirkten und andererseits verträglich für die Haut seien, erklärt Biologe Kampen. Bei Anti-Mücken-Mitteln sei der Vorteil, dass die verwendeten Stoffe standardisiert und damit die Wirksamkeit mit hoher Wahrscheinlichkeit gegeben sei. Diese Mittel, die vor allem auf die Haut aufgetragen werden, könnten Mücken meist mehrere Stunden fernhalten, erklärt Kampen. Irgendwann lasse die Wirkung dann nach.
Berlin
Viele Menschen, die an langen Sommerabenden in kurzer Kleidung draußen sitzen - für Stechmücken kann es kaum schöner sein. Die zahlreichen Regenfälle in diesem Jahr führen nach Angaben von Experten dazu, dass ungewöhnlich viele von ihnen unterwegs sind.
Mückenexperte und Biologe Helge Kampen sieht bei dieser Aussage gleich zwei Fehler: Es gebe kein süßes Blut und Mücken würden sich nicht an Blut orientieren, sondern an Gerüchen. Dabei reagieren sie auf bestimmte Geruchskombinationen oder „Duftcocktails“, wie sie Kampen nennt. Diese Cocktails ergeben sich laut Kampen aus zwei Komponenten: zum einen aus der verbrauchten Atemluft, also Kohlendioxid, zum anderen aus dem Duft, der über die Haut abgegeben wird.
Dabei gibt es nach Worten des Experten vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) Unterschiede bei der „Attraktivität“ eines Menschen. Es könne durchaus vorkommen, dass ein Mensch in einer bestimmten Region von vielen Stechmücken gestochen werde, in einer anderen Region dagegen weniger.
Wer sich an einem lauen Sommerabend gerne ein Bier oder einen Aperol genehmigt, sollte sich der Wirkung von Alkohol auf den eigenen Körpergeruch bewusst sein. „Der Alkohol führt dazu, dass unsere Venen geweitet werden und dadurch die Durchblutung und auch die Schweißproduktion erhöht wird“, erklärt Insektenforscherin und Mückenexpertin Doreen Werner. Der Schweißgeruch sei dann der Lockstoff, auf den Mücken reagieren, führt die Biologin weiter aus.
Es gibt nur ein paar Mückenarten, die auf Licht reagieren, sagt Mückenexperte Kampen. Aber auch bei diesen wirkten Reizstoffe wie CO2 oder Duftstoffe der Haut stärker. Zusätzlich könnten Mücken die Temperaturen von Menschen auf kürzere Distanzen registrieren. Je näher eine Mücke demnach kommt, desto eher kann sie einen Menschen ausfindig machen. Wer abends also aus Vorsicht eher im Dunkeln durch die Wohnung läuft, sollte wissen: „Mücken kommen auch rein, wenn das Licht aus ist“, so Kampen.
Allerdings muss nach Worten von Insektenforscherin Werner nicht jeder Abwehrstoff die gleiche Wirkung haben. Denn Menschen würden unterschiedlich viel CO2 und andere Gerüche abgeben und seien daher unterschiedlich attraktiv für Mücken. „Der eine sagt, ich kann mich mit Lavendelöl einreiben, der nächste sagt, ich muss Knoblauch essen und der dritte braucht schon die chemische Keule aus der Apotheke“, erklärt Werner. Was genau für jeden Einzelnen das Mittel der Wahl sei, könne nur durch Ausprobieren herausgefunden werden.
Die Abwehrstoffe müssten aber grundsätzlich richtig dosiert sein, damit sie einerseits verlässlich wirkten und andererseits verträglich für die Haut seien, erklärt Biologe Kampen. Bei Anti-Mücken-Mitteln sei der Vorteil, dass die verwendeten Stoffe standardisiert und damit die Wirksamkeit mit hoher Wahrscheinlichkeit gegeben sei. Diese Mittel, die vor allem auf die Haut aufgetragen werden, könnten Mücken meist mehrere Stunden fernhalten, erklärt Kampen. Irgendwann lasse die Wirkung dann nach.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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