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LIDAR-Karte eines der Zentren der neuentdeckten Mayastadt Valeriana mit monumentalen Plattformen und Bauten. © Auld-Thomas et al./ Antiquity, CC-by 4.0
LIDAR-Karte eines der Zentren der neuentdeckten Mayastadt Valeriana mit monumentalen Plattformen und Bauten. © Auld-Thomas et al./ Antiquity, CC-by 4.0

Maya-Stadt entdeckt

Lasertechnik offenbart verlorene Stadt in Mexiko
US-Forscher haben mithilfe der Lasertechnik LIDAR die Überreste einer alten Maya-Stadt im mexikanischen Dschungel gefunden. Es könnte sich um eine der größten und am dichtesten besiedelten bisher gefundenen Siedlungen in ganz Mittelamerika handeln.
Von Katharina Moser, Windhoek

Im Südosten Mexikos, nahe der Stadt Campeche, bewirtschaften Farmer das Land zwischen Ruinen, die hier und da aus der Erde herausschauen. Dass diese Ruinen nicht bloß irgendwelche bedeutungslosen steinernen Überreste sind, haben amerikanische Forscher durch einen Sensationsfund erkannt: Inmitten der mexikanischen Wälder fanden sie eine riesige Maya-Stadt, in der einst wohl 30.000 bis 50.000 Menschen gelebt haben. Das berichteten mehrere Medien übereinstimmend. Die Stadt erstreckte sich über 16 Quadratkilometer und beherbergte einst Steinpyramiden, Monumentalbauten und Bewässerungssysteme. Laut dem Wissenschaftsportal Scinexx war die „Valeriana“ getaufte Mayastadt den Schätzungen der Archäologen zufolge eine der größten und am dichtesten besiedelten in ganz Mittelamerika.

Den Fund machte das US-amerikanische Forscherteam um Luke Auld-Thomas von der Tulane University in New Orleans mithilfe der Lasertechnologie LIDAR, mit der sich verborgene Strukturen im Boden erkennen lassen. Sie werteten LIDAR-Daten eines rund 122 Quadratkilometer großen Gebiets im mexikanischen Campeche aus, die eine mexikanische Umweltorganisation ursprünglich zur Ermittlung des Regenwaldzustands erstellt hatte. Doch Auld-Thomas und sein Team nutzten diese Laserscanning-Rohdaten, um mithilfe eines von ihnen entwickelten Analyseprogramms nach archäologischen Spuren im Dschungel zu suchen.

Insgesamt entdeckten die Archäologen laut dem Wissenschaftsportal Scinexx mehr als 6 500 präkolumbische Relikte in dem untersuchten Regenwaldstück. Neben zahlreichen Baustrukturen fanden die Forscher die Stadt, die sie Valeriana tauften. Wie National Geographic berichtet, bestand sie aus zwei größeren Stadtzentren mit monumentaler Architektur, die etwa zwei Kilometer voneinander entfernt lagen. Verbunden seien sie durch viele kleinere Siedlungen und landwirtschaftliche Flächen gewesen. Auch konkrete Bauwerke hätten die Forscher erkennen können, darunter Plätze, Tempelpyramiden aus Stein, eine Art Sportplatz und ein Wasserreservoir. Die Forscher schätzen demnach, dass sie vor 150 nach Christus gegründet wurde.

„Diese Stadt mitsamt Pyramiden liegt direkt neben der einzigen Fernstraße dieser Gegend und ganz in der Nähe einer modernen Stadt“, zitiert Scinexx Auld-Thomas. „Obwohl die Menschen dort seit Jahren zwischen den Ruinen Landwirtschaft betreiben, wusste niemand in der Regierung oder der Wissenschaft etwas davon.“

Der Fund eröffnet ganz neue Perspektiven auf die Geschichte der Maya. Bisher nahm man an, dass sie vorrangig in kleinen Siedlungen in ländlichen Gebieten lebten. Entdeckungen wie Valeriana legen aber nahe, dass die Maya-Zivilisation durchaus weitreichend urban strukturiert war. „Wie andere alte Zivilisationen haben auch die Tiefland-Maya eine reiche Vielfalt an Städten und Gemeinden in ihre Umgebung eingebettet“, sagt der Anthropologe Marcello Canuto von der Tulane University, New Orleans, der an der Studie mitgearbeitet hat, laut National Geographic. „Dieser Datensatz stützt die Annahme einer einst bevölkerungsreichen und urbanen Maya-Landschaft“, so das Team. „Städte und dicht bevölkerte Siedlungen waren im Maya-Tiefland nahezu allgegenwärtig.“

Canuto erklärt außerdem: „LIDAR lehrt uns, dass die Tiefland-Maya ihre tropische Umgebung mit einem vielseitigen Teppich von Städten und Dörfern überzogen“, berichtet Scinexx. „In einigen Gebieten finden wir riesige landwirtschaftlich genutzte Flächen und dichte Bevölkerungen, während es in anderen offenbar nur kleinere Gemeinschaften gab“, führt er aus. „Aber wir sehen sehr deutlich, wie die Maya ihre Umwelt veränderten, um ihre langlebige, komplexe Gesellschaft zu versorgen.“

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-21

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