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Wie sieht der Arbeitsmarkt der Zukunft aus? – Der Mensch oder die KI

Sie ist eine große Hilfe, wird aber auch kritisch beäugt: Die Künstliche Intelligenz. Aber wie wirkt sich das auf den Berufsalltag aus. Wird der Mensch von der Maschine ersetzt oder gibt es andere Perspektiven. Die KI wird in den meisten Sektoren Anwendung finden, aber der Mensch ist nicht ersetzlich.
Olaf Mueller
Ein potenzieller Helfer oder doch eine Gefahr für die Menschheit – die Theorien driften dort vom Szenario, dass Maschinen in Zukunft die Welt regieren oder die Art der Einsatzgebiete und die Kontrolle die Künstliche Intelligenz (KI oder AI/Artificial Intelligence) ein Helfer im Alltag sein kann. Die Rasanz, mit der die Entwicklung voranschreitet ist dennoch unheimlich, vor allem was den Arbeitsmarkt angeht.

Bereits Jahrzehnten ist der Vorgänger der heute gekannten KI im Einsatz. Mit dem Internet kam die Suchmaschine, die mit bestimmten Algorithmen Ergebnisse für den Computeranwender aus dem Hut zauberten. Mit der Zeit wurde die Qualität der Suche immer besser, was auch an der sich ausbreitenden Vernetzung lag und liegt. Neue Versionen der Suchmaschinen, die sich dann auch noch bestimmte persönliche Anfragen „merkten“ und weitere technische Raffinessen nahmen mit rasanter Geschwindigkeit Einzug in die Arbeitswelt.

Schon heute werden durch die Automatisierung bestimmte Routinetätigkeiten einfach an die „Maschine“ weitergegeben, um den Arbeitsalltag zu erleichtern. Aber wie weit wird das ganze gehen? Experten bestätigen, dass die KI das Arbeitsfeld, wie es im Moment bekannt ist, umkrempeln wird, was heute schon der Fall ist. Allerdings ist dies nichts Neues, denn schon seit der Industrialisierung sind solche Prozesse bekannt. So wurden zum Beispiel Fließbandarbeiter durch „Automaten“ ersetzt, was nicht unbedingt zu Arbeitsverlust geführt hat. Mit Umschulungen des Personals die Automaten zu bedienen, gekoppelt mit der Leistung durch die Maschine, steigerte sich die Produktivität. Optimierung der Arbeitsprozesse erfolgt in der Wirtschaft seit eh und jeh.

Kaum zu unterscheiden

Kritiker warnen vor allem auf die negativen Seiten der KI hin. So ist Real von Unecht heute kaum noch zu unterscheiden. Befürchtungen, dass die neudeutsch genannten Fake-News Wahlen beeinflussen können, haben durchaus eine Berechtigung. Zudem erfreut sich Mobbing im Internet großer Beliebtheit, wobei keine Rücksicht genommen wird, ob wahr oder falsch. Nicht vernünftig eingesetzt und kontrolliert, könnte sicherlich auch eine Regierung ins Taumeln geraten.

Aber wie wird sich die Arbeitswelt in der heutigen Zeit durch die KI verändern? Und welche Tätigkeitsfelder sind bedroht? In der Tat sind viele Branchen bedroht, vor allem administrative oder analytische Arbeitsaufgaben sowie in die in der Datenverarbeitung sind betroffen. So geht aus einer Studie des Internationalen Währungsfonds hervor, dass nicht nur Bürojobs, sondern auch Berufe in der Mathematik, Programmierung, im Kundensupport, der Büroadministration, im Transportwesen und in der Lebensmittelproduktion stark beeinflusst sind. Rund 60 Prozent der Arbeitsplätze seien involviert.

Was übernimmt die KI?

Und was passiert in diesen Bereichen? So wird die KI jetzt schon und auch in Zukunft dazu eingesetzt werden, komplexe Analysen oder die Zusammenfassung von großen Datenmengen zu übernehmen, in der Mathematik zum Beispiel kann dies zur Erkennung von Muster in komplexen Daten oder Formeln dienen, was wiederum die Arbeit der Mathematiker unterstützt. In der Logistik geht es wiederum um Prozessoptimierung um die An- und Zulieferung von Gütern kostengünstig, schnell und präzise zuzustellen. In der Buchhaltung werden so einige Aufgaben nicht mehr von Hand erstellt werden, sondern von der KI bewältigt. Auch Finanzberichte werden dadurch erstellt.

Ein wenig anders ist es im Bereich der Programmierung, dort ist weiterhin die Kreativität gefragt. Algorithmentechnisch können bestimmte Aufgaben an die KI abgegeben werden. Im Kundenbereich ist ein Teil schon jetzt automatisiert. Mit fortschreitender Entwicklung könnte die manuelle Beantwortung von Anfragen ganz wegfallen.

Was bringt die Zukunft

Das sind nur einige Berufsfelder die sich verändern werden. Dafür werden andere Aufgabenbereiche entstehen, denn die KI ist nur genau so gut wie die Information, die zur Verfügung steht. Es wird in Zukunft Berufe geben, die genau auf diesem Gebiet spezialisiert sind. So wird es Personen geben, die nur darauf spezialisiert sind, die KI zu trainieren und weiter zu entwickeln. Andere wiederum werden damit beschäftigt sein, Information in die Matrix einzugeben und wieder andere werden dazu gebraucht werden, im Betriebsablauf die richtigen Anfragen zu stellen, um die internen Prozesse mit der KI zu optimieren. Diese müssen zum Beispiel wissen, wie die KI gestrickt ist, um die richtigen Eingaben und Anfragen weiterzugeben. Die Rede ist zum Beispiel von 3D Holographic Designers, die für aufsehenerregende Designs bei interaktiven 3D-Präsentationen sorgen. Oder AR/VR Developers, welche Virtual-Reality-Welten für VR-Plattformen, für VR-Gaming-Anbieter oder für die Industrie entwerfen und neue Produktmodelle in Augmented und in Virtual Reality kreieren. Die Möglichkeiten sind vielfältig; ob in den oben genannten Feldern oder auch in der Landwirtschaft, im Gesundheitswesen oder der Justiz.

Ein Mythos ist, dass durch die KI die meisten Berufe ausgelöscht werden. Laut einer Studie der internationale Beratungsagentur Deloitte ist wohl eher das Gegenteil der Fall. So prognostiziert das Unternehmen, dass bis 2035 dank der Technologisierung deutlich mehr Jobs entstehen als wegfallen. So wird wohl nur rund ein Drittel der Arbeiten von Robotern erledigt – monotone oder schwere Tätigkeiten, die ohnehin nicht beliebt sind. Klar ist, dass die KI in so gut wie allen Branchen Einzug finden wird. Wichtig ist vor allem, Fähigkeiten zu entwickeln, welche die KI nicht ersetzen kann. Das wären zwischenmenschliche Kompetenzen oder auch besondere Kreativität, damit man in einer KI geprägten Arbeitswelt nicht abgehängt wird.

Olaf Mueller

Quellen: Business Punk Redaktion, Red Bull, SWR 3, Bitrix24, u.a.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-26

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